Was dahinter steckt... zum Stück |
Es ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen an handelnden Charakteren rund um das Schicksal der Dorfglocke: Ortsgruppenleiter und Ortsvorsteher haben es schwer im Vorfrühling 1945. Nazibonzen der ersten Stunde versuchen die Partisanenbekämpfung an der Heimatfront. Und das mit ein paar alten Männern, die es bisher mit vielerlei Ausreden geschafft haben, nicht in den Krieg ziehen zu müssen. Bei den Ermittlungen (als Alibi-Aktion gegenüber den Nazis) um die verschwundene Glocke agiert der Dorftrottel meist schlauer als seine Mitbürger, der Pfarrer predigt recht zweideutig und die geschätzten Nachbarn wissen ganz genau, wie sie einander gegenseitig unter Druck setzen können. Da ist kaum einer dabei, der nicht doch ein wenig Dreck am Stecken hätte… Nach der Aufführung des „Bockerer“ im Jahr 1990 bringt die Zisterne mit „Zwölfeläuten“ ein zweites Mal ein Theaterstück rund um das Naziregime auf die Bühne. Diesmal stehen aber nicht die Schrecken der Nazizeit im Vordergrund. Die Ermittlungen um den Glockenraub im Dorf amüsieren den Theaterbesucher mit himmel-schreienden Ungereimtheiten, die in St. Kilian zu Tage treten. Mit diesem Hintergrund beginnt die Dorfgemeinschaft mit Überlegungen zur Partisanenbekämpfung und wechselt – langsam, einer nach dem andern, aber Schritt für Schritt – zu Widerstandsbewegung und Freiheitskampf.
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Wie es dazu kam... Zur Entstehung des Stücks | |
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Der Autor Heinz R. Unger gelang es mit diesem steirischen Schwank, die Freiheitskämpfer ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Dabei kennzeichnen Spannung und Komik die letzten Tage des Naziregimes in einem erfundenen Dorf. Das turbulente, bei bitterem Ernst stellen-weise situationskomische Stück, gemixt aus Nazi-Ideologie, Mitläufertum und Widerstand, sorgte in den 80er Jahren für Aufsehen. |
„Zwölfeläuten“ ist der Tradition des Volksstücks ebenso verpflichtet wie der österreichischen Dorfliteratur der Nachkriegszeit. Ursprünglich als Film geplant, hat Unger „Zwölfeläuten“ 1985 als Theaterstück herausgebracht. Die Uraufführung war im Wiener Volkstheater unter der Regie von Dietmar Pflegerl, Erstaufführung in Deutschland 1987 in München. Schon das Theaterstück hätte nach der ursprünglichen Absicht des Autors ein Drehbuch werden sollen. Mit einer Filmproduktion wurde 16 Jahre später auch dieser Plan von Unger verwirklicht. Der Fernsehfilm „Zwölfelauten“ wurde am 21. Oktober 2001 im ORF ausgestrahlt und mit dem „Filmpreis der Österreichischen Volksbildung 2002“ ausgezeichnet. Dadurch wurde das Stück rund um die in Ansätzen vorhandene Widerstandsbewegung weithin bekannt. Dazu
trug auch die Besetzung mit der Créme de la Créme der österreichischen
Gegenwarts-schauspieler bei. Regisseur Harald Sicheritz besetzte
die unterschiedlichen Charaktere mit Andrea Händler, Cuco Wallraff,
Thomas Gallowitsch, Nikolaus Paryla, Franz Buchrieser, Johannes Silberschneider, … |
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Wer
dahinter steckt... Heinz R. Unger |
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Unger wurde 1938 in Wien geboren und ist (nach dem Einstieg ins Berufsleben als Schriftsetzer, Verlagshersteller, Werbe-texter und Zeitungsredakteur) seit 1969 freischaffender Schriftsteller. Er arbeitet mit allen literarischen Medien und Möglichkeiten. Umfangreich ist das Wirken als Schriftsteller, Dichter und Dramatiker. Seine Werke können unterteilt werden in Theaterstücke, Romane, Hörspiele, Drehbücher, Lyrik, Liedtexte und vieles mehr. Zu den wichtigsten Werken zählen neben „Zwölfeläuten“ die Romane „Löwenslauf“ (2004) und „Karneval der Götter (1999). Für die Gruppe „Schmetterlinge“ verfasste er die Texte zur „Die Proletenpassion“ (1976) und „Herbstreise“ (1975). Weitere
Infos finden Sie unter www.heinz-rudolf-unger.at.
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Wer wen darstellt... Charaktere
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Die Dorfbewohner | ||
Glashüttner, der alte Dorfpfarrer | Gerhard
Rasch |
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Lindmoser, ein Kleinhäusler | Werner
Zesch |
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Sonnleitner,
der Ortsvorsteher |
Erwin Hoffmann |
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Kathi, seine Tochter | Silvia
Soos |
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Großmutter, Sonnleitners Mutter | Anita
Chwatal |
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Fichtelhuber, schneidiger Förster und Ortsgruppenleiter | Klaus
Geer |
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Barbara Kohnhauser, eine dralle Kriegerswitwe | Emma
Frey |
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Schwarzenegger, der reiche Wirt und Fleischer | Josef
Mötz |
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Simmerl, sein plumper Sohn | Mario
Rasch |
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Jogl, der Dorfdepp | Gerhard
Höß |
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Die Partisanen | ||
Toni Lindmoser, der Sohn des Kleinhäuslers | Ernst
Hintermayer |
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Facundo, der blinde Spanier | Franz
Neuhuber |
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Fremde Nazis | ||
Kreisleiter, gefürchteter „Goldfasan“ | Franz
Hocker |
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SS-Sturmbannführer Kroll | Ferdinand
Flatzbauer jun. |
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Hinter den Kulissen | ||
Regie & Inszenierung | Astrid
Mann |
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Kulissenbau | Andrea Lehner |
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Souffleuse | Melitta
Schramm |
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Susanne
Mendl |
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Licht | Michael
Mötz |
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Tonanlage | P.r.o.
Sound |
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Waffen | Waffen
Frohner |
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Malerarbeiten | Gerald Mattes |
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Maske | Alfred Zieba |
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Verpflegung | Daniela
Sazecek |
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Wo
Sie uns finden... Termine, Karten |
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Aufführungstermine |
Sa
17. November 2007, 20 Uhr So 18. November 2007, 17 Uhr Fr 23. November 2007, 20 Uhr Sa 24. November 2007, 20 Uhr |
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Verlag |
Kaiser-Verlag
Wien |
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Aufführungsort |
Kellerbühne
im Rathaus - Zistersdorf |
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Kartenvorverkauf mit Platzreservierung |
Kirchenplatz 19 2225 Zistersdorf |
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Preise |
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TIPP | Beantworten Sie uns eine Frage zum Stück, mit etwas Glück gehören Ihnen zwei Premierenkarten... Gewinnspiel |