Die Szenerie ist beklemmend: Ein dunkler Keller. Spärliches Licht fällt durchs kleine Fenster. Im Fokus: Der mutmaßliche Kindermörder Gerd Rautermann. Brutal gefangen genommen von fünf Entführern, dem "Komitee der gerechten Bürger". Mit dem Ziel, Rautermann ein Geständnis abzunehmen und damit die Politik zu härteren Strafen zu zwingen. Wird er seine Taten gestehen? Wie urteilt die Masse, die online am Laufenden gehalten wird? Sollen die Entführer Selbstjustiz üben? Wer ist am Ende Täter, wer ist Opfer?

<< Franz Hocker als Gerd Rautermann

Jürgen Baumgarten wurde 1964 in Lüneburg geboren. Nach seinem Abitur machte er die Ausbildung zum Diplom-Finanzwirt. Neben seinem heutigen Brotberuf, seiner Arbeit beim Finanzamt, wirkt er beim Lüneburger Amateurtheater "Rampenlicht" als Vorsitzender, Regisseur und Spieler mit.

Bereits mit 24 Jahren holte ihn sein Bruder Christian als Ersatzdarsteller in eine junge Theatergruppe, und hier blieb Jürgen Baumgarten hängen. Und er befand bald, dass es zu wenige Stücke gab, die auf die zumeist jungen und überwiegend weiblichen Darsteller der Gruppe passten. So entstand aus dieser Not 1991 die erste Komödie "Studentenfutter". Bis heute folgten noch 21 weitere Stücke, vorwiegend heitere, aber auch das Drama "Der Fall Rautermann", das 2003 in Hamburg uraufgeführt wurde, und sein preisgekröntes Jugendstück "Das erste Mal". Einige Werke sind auch in Schweizerdeutsch, Luxemburgisch und Niederländisch erschienen.

Man könnte ihn also für einen ganz netten Kerl halten – würde er nicht beim Finanzamt arbeiten. :-)

Baumgarten schrieb "Der Fall Rautermann" 2001 für einen Wettbewerb, in dem Stücke für Freie Theater gesucht wurden. Die Vorgaben waren: einfaches Bühnenbild, maximal sechs Darsteller und ein zeitgenössisches Thema. Die Anregung für das Thema des Stücks kam aus den Nachrichten, als binnen kurzem leider gleich zwei Fälle von Kindesmord durch die Medien gingen. Und deutlich war ihm noch im Gedächtnis geblieben, dass eine englische Zeitung einmal die Fotos von Kinderschändern veröffentlicht hatte - mit dem Ergebnis, dass es eine beispiellose Hetzjagd auf diese Personen gab - und auch auf unschuldige Menschen, die den Fotos ähnelten! Bei aller Abscheu, die er selbst angesichts von Kindesschändung verspürt, drängte sich ihm die Frage auf, wie weit man denn gehen kann, wenn jemand verdächtig ist. So entstand "Der Fall Rautermann".

Samstag, 10. März 2018, 20 Uhr
Sonntag, 11. März 2018, 17 Uhr
Freitag, 16. März 2018, 20 Uhr
Samstag, 17. März 2018, 20 Uhr
Sonntag 18. März 2018, 17 Uhr

Slow Down Claudia Mattes
Wiedengasse 9
2225 Zistersdorf

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